Viele Frauen – und ja, das hört sich wie ein Klischee an – haben “Angst” vor Krafttraining. Nicht weil sie Schmerzen wie zum Beispiel Muskelkater fürchten, (Sie bekommen schließlich Kinder, was machen da ein paar brennende Schenkel), sondern weil sie die diffuseste aller Befürchtungen umtreibt: zu „massig“, zu „unweiblich“ zu werden. Genauer – zu muskulös. Promis und bekannte Trainer befeuern das Ganze noch mit ihren „no-weights super ass“ Trainings und mühelosen vorher/nachher Transformationen nach Geburt, Schicksalsschlag – was immer halt. Bloß kein wirkliches Gewichtstraining. BLOß NICHT!
Die Quintessenz: Jede Frau kann super aussehen, ganz ohne Gewichttraining. Und obwohl dies für einige sehr wohl möglich ist (und für andere überhaupt nicht – Stichwort gaußsche Verteilungskurve) wird der Durchschnitt für seine Ziele arbeiten müssen.
„Aber was, wenn ich massig werde? So will ich nicht aussehen – das ist ja furchtbar…“ Nun, zuerst einmal: Das ist vollkommen respektlos gegenüber Frauen die Ihre Erfüllung in einem Extrem

suchen. Zweitens: Wer dies sagt ist vollkommen unverdächtig jemals so auszusehen. Für einen solchen Look bedarf es extremer Mittel und Entscheidungen, die im Übrigen auch die meisten Männer scheuen würden.
Was also tun um Frauen auf den rechten Pfad zu ihrem besten Selbst zu führen? Eine Frage erscheint angebracht um das Gespräch etwas in Gang zu bringen: „Liebe Gegenüber, sag mir – wann warst du denn in der besten Verfassung deines Lebens, wann hast du dich das letzte Mal so richtig wohl gefühlt in deiner Haut? War das vielleicht sogar gleichzeitig?“
Die Antwort kann überraschen. Es kann passieren, dass dieser Zeitpunkt weit in der Vergangenheit liegt oder man sich gar noch nie wohl gefühlt hat. Deshalb halten wir diese Frage aber auch für viel wichtiger als „wie möchtest du aussehen“. Letztere Frage ist nämlich häufig beeinflusst von ungesunden äußeren Einflüssen (Promis, Trends), erstere wiederum zeigt ein Ergebnis auf, dass bereits einmal erreicht wurde. Also ein realistisches Ziel.
Was wenn du noch nie glücklich warst? Ok – wann warst du denn annähernd glücklich? Könnte das ein erstes Etappenziel sein statt direkt auf „ich will aussehen wie Giselle Bündchen drei Wochen nach der Schwangerschaft auf dem Laufsteg“?
Ein weiterer positiver Aspekt von „wann warst du in der Verfassung deines Lebens“: Die meisten werden zu dieser Zeit eine Art von Sport/Bewegung betrieben haben, ein guter Ausgangspunkt um rauszufinden was einem Spaß machen würde zu trainieren.
Das Gegenargument wird vielfach sein, übrigens auch von vielen bereits eifrig trainierenden Frauen: „ich will vor allem schlanker sein – nicht massiger! Meine Muskeln sollen straff sein, schön geformt, tolle Konturen halt. So wie Promi XY halt. Nur bloß nicht zu viel Muskeln, das finde ich unsexy“. Nun, diese von meiner Gegenüber beschriebene Form, wie weit ist die von Ihrer aktuellen entfernt? Und kann Gewichttraining daran etwas ändern? (Spoileralarm: Gewichttraining kann alles positiv verändern, inklusive dem Ozonloch und Angela Merkels Verhältnis zu Sarkasmus im Speziellen und Despoten im Allgemeinen)
Grundsätzlich ist es so, dass es so etwas wie Straffen und Konturieren nicht gibt, (also zumindest nicht wie Promi XY das darstellt) Muskeln werden größer durch Training oder kleiner durch Nicht-Nutzung, so einfach ist das. Sie werden sichtbarer durch die Reduktion von Körperfett oder weniger sichtbar bei einer Körperfettzunahme. Warum hört man das selten in dieser Einfachheit? Was bei Diäten gilt, gilt auch bei Trainings: Wundermittel verkaufen sich am besten.
Ein Wundermittel ist es aber erst wenn es einzigartig ist in seiner Idee, Methoden und seiner Sprache (Marketing). Dazu kommt: Muskeln sind erst seit sehr kurzer Zeit ein Interessengebiet einer langsam wachsenden weiblichen Fanbase. Die durchschnittliche Frau reagiert beim Wort Muskel noch mit klassischer Konditionierung (männlich, roh, nicht ladylike).
Zurück zu deiner besten Verfassung: Das sollte dein Ziel sein für jetzt. Hast du dies erreicht wirst du fitter und straffer sein, dein Metabolismus wird mehr Energie verbrauchen und du wirst schlanker sein. Von dort aus kann man dann den nächsten Schritt gehen, vielleicht sogar in Richtung Giselle Bündchen.
„ABER WAS WENN ICH ZU MASSIG WERDE!!!!“ Liebe Gegenüber, das Thema scheint dir schwer auf der Seele zu liegen. Einfache Antwort: Dann machst du weniger. Es könnte unter Umständen sein, dass du in deinem Leben einmal eine Diät durchgezogen hast. Dir wird aufgefallen sein, dass du am zweiten Tag nicht fertig warst und mit deinem Wunschgewicht aufgewacht bist. Am dritten wahrscheinlich auch nicht. Die Diät hat Zeit gebraucht und die Erfolge kamen in Schritten. Genauso verhält es sich mit Muskeln. Keiner sieht aus wie Schwarzenegger nach einem Training – Muskelmasse braucht Zeit und entsprechende Kalorien. Wenn dir dein Aussehen wirklich irgendwann nicht mehr gefallen sollte (und du nicht vollkommen verliebt bist in die völlig neuen Möglichkeiten deines Körpers die mit mehr Muskeln und Kraft einhergehen), dann machst du einfach weniger. Ungenutzte Muskeln werden kleiner, versprochen.

„Was ist denn mit den Ladies in den Magazinen und im Internet – die sehen teilweise schon echt krass aus?“ Jupp – deshalb sind sie in den Magazinen, im Internet. So funktioniert Social Media und unsere Gesellschaft, wir lieben Extreme. Allerdings solltest du eines im Hinterkopf behalten: Basketballer sind nicht groß, weil sie Basketball spielen, sie spielen Basketball, weil sie groß sind (Rolf Dobelli beschreibt das Phänomen gut in seinem Buch „die Kunst des klaren Denkens“ im Kapitel: The swimmer’s body illusion).
„Was hat Basketball denn jetzt mit mir zu tun?“ Diese Frauen in den Magazinen haben alle klein angefangen und entsprechend ihres Potentials alles aus sich rausgeholt. Der Weg war lang und jetzt ist keine unglücklich damit. Hast du nicht das gleiche Potential, musst du dir keine Sorgen machen zu massiv auszusehen. (Es sei denn du hast eine wirklich unmenschliche Portion Willenskraft und Hilfe von allen Seiten, auch der “nicht-alternativen” Medizin) Und falls du es hast – vielleicht lernst du es auch zu lieben, weil es Teil deines besten Ichs ist?
„Ok, ok. Aber müssen es wirklich Gewichte sein? Kann ich nicht auch was Anderes machen?“ Klar kannst du, wenn es dich glücklich macht, tu es! Aber, einen Gedanken solltest du mitnehmen: In fast keinem Sport geht es ohne Gewichttraining. Du findest die Gymnastinnen bei Olympia toll? Deren Training in Hanteltraining umgerechnet, dass können 99% aller Männer nicht. Eisläuferinnen, Tänzerinnen, alle gut an den Gewichten. Mannschaftssport ist dir lieber? Auch diese Ladies sind im Kraftraum unterwegs, Stichwort Leistungsübertrag.
FAZIT
Statt dich zu fragen“ wie wer möchte ich aussehen“, frag dich lieber „wann hab ich toll ausgesehen, wann war ich auf der Höhe meiner Leistungsfähigkeit, wann war ich zufrieden mit mir selbst?“ Aus dieser Frage ergeben sich gesunde Ziele und eine gesunde Einstellung.
Und was spricht denn nun dagegen mit Gewichten zu trainieren? Richtig, nichts! Und wo wir schon dabei sind: Was spricht dagegen als Frau mit schweren Gewichten zu trainieren? Richtig, ebenfalls gar nichts! Mehr dazu findet Ihr hier…
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Viel Erfolg und mach uns stolz
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